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Honka Tonka
Vom Indianer, der sich selbst in den Allerwertesten schoss.


von "Retzi" Bernd Retzlaff

 

Indianer Honka Tonka war einer der schnellsten Läufer seines Stammes. Viele Krieger munkelten hinter vorgehaltener Hand, seine Mokassins hätten Zauberkräfte und wären die Ursache dieser ungewöhnlichen Schnelligkeit. Denn es konnte sich niemand vorstellen, dass ausgerechnet er, der ansonsten sehr trottelig war, etwas Besonderes wäre.

 

Honka Tonka hatte es tatsächlich schon mal fertig gebracht, sich selbst einen Pfeil in den Hintern zu schießen. Diese unglaubliche Geschichte hatte sich so zugetragen...


                              

 

 

Es passierte während der Jagd. Die anderen Krieger hatten sich mit Honka Tonka wieder mal einen Scherz erlaubt und ihn hinten unbemerkt einen Präriehundeschwanz an seiner Hose befestigt. Als er so durch das Indianerlager schritt, musste selbst der sonst sehr grimmige Medizinmann das erstemal in seinem Leben lachen.

 

Die Jagd begann und die Krieger ritten mit ihren Mustangs in die Prärie. Nach stundenlangem Ritt machten sie an einem kleinen Hügel eine Rast und bemerkten, dass Honka Tonka völlig außer Atem war.

„Was ist los, warum atmest du so schwer“, fragte einer der Indianerkollegen besorgt.

„Hast du heimlich an der Friedenspfeife gezogen?“

Alles lachte!

Honka Tonka senkte beschämt den Kopf und stotterte:

„Nein, Honka Tonka hat sein Pferd vergessen und ist mit euch kühnen Reitern mitgelaufen.“

Das Lachen verstummte augenblicklich. Erstaunte Blicke sprangen hin und her.

„Du hast die Ausdauer und die Schnelligkeit eines Mustangs“, ertönte es anerkennend aus der Indianerrunde.

Honka Tonka schaute auf die verschwitzten, sehr müden Pferde und prahlte:

„Meine Ausdauer und meine Schnelligkeit sind noch viel größer, als die der Mustangs!“

 

Um es zu beweisen rannte er immer schneller um einen kleinen Hügel. Sein Tempo wurde dabei so schnell, dass er sich fast selbst überholte. So geschah es, dass er sein eigenes Hinterteil zu Gesicht bekam. Da Honka Tonka aber bereits der Schweiß in die Augen lief und hinten an seiner Hose noch der Präriehundeschwanz befestigt war, glaubte er einen Präriehund vor sich zu haben und schoss einen Pfeil ab.

 

Der Medizinmann lachte heute das zweite Mal in seinem Leben.

©Bernd Retzlaff




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