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Der Dackel Kulle von "Retzi" Bernd Retzlaff
Eines Tages hatte Kulle den Opa Albert gerade wieder an seiner Hundeleine nach Hause gezogen. Da stand sein Fressnapf nicht wie gewohnt, reichlich gefüllt und lecker riechend im Flur, sondern es lagen dort nicht so wohlriechende, fremde Schuhe. Kulle wußte es war Besuch im Haus. Sein Magen meldete sich mit einem enttäuschten Blubbern, denn es war klar, nun werden erst die Gäste speisen. Der Tisch war von Oma Olga schon reichlich gedeckt und der Besuch mit noch größerem Kullerbauch aß schon. Es waren genüßlich, schmatzende Laute zu hören. Kulle hätte lieber seine eigenen Fressgeräusche vernommen. Doch was nicht ist, kann ja noch werden! Unter diesem Motto legte sich Kulle erst mal unter den Tisch und begann seine alte Betteltaktik einzuläuten. Er schaute mit einem mitleiderregendem, armen Hungerhündchenblick einen besonders gutmütig und vertrottelt aussehenden Gast an. Dieser ließ sich aber nicht beeindrucken und steckte jeden Bissen in seinen eigenen Mund. Kulle hatte aber noch ein zweites As im Ärmel und ließ ein so kläglichen kurzen Jauler ertönen, dass selbst ein Löwe ihm etwas von seinem Futter abgegeben hätte. Aber der Gast aß alleine weiter! Jetzt gab es nur noch die etwas grobe und laute Variante. Kulle beobachtete sein Bettelopfer aufmerksam, als dieser nun ein mit leckerer Wurst belegtes Brot zum Mund führte, peitschte ein ohrenbetäubender Kulle-Kläffer durch den Raum.Der Gast zuckte erschrocken zusammen und ließ sein Brot fallen.Noch im Flug hatte Kulle den Leckerbissen gefangen und bevor die große Schelte von Frauchen und Herrchen einsetze, war alles schon verdaut.
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